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Fachschaft Chemie

Bachelor

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„Chemie ist wenn es knallt und stinkt und selten was gelingt“ – diesen oder einen ähnlichen Satz kennen die Meisten wohl noch aus den Schulzeiten. Da liegt es natürlich nahe, sich als Erstsemester im Studiengang Chemie zu fragen, ob in diesem Satz mehr als nur ein Körnchen Wahrheit liegt. Die Antwort könnte lauten: Ja, aber mit jedem Semester knallt und stinkt es weniger, dafür gelingt mehr.

Prinzipiell kann das Bachelorstudium zum Winter- als auch zum Sommersemester begonnen werden. Gerade für Studierende mit vergleichsweise wenig Vorkenntnissen empfiehlt sich jedoch der Studienbeginn zum Wintersemester, da hier die Grundvorlesungen im ersten Semester stattfinden. Im Folgenden wird daher der Studienverlauf bei Beginn im Wintersemester beschrieben, bei Beginn im Sommersemester verschiebt sich der zeitliche Verlauf leicht.

Das erste Semester beschäftigt sich hauptsächlich damit, einen grundsätzlichen Überblick über die Welt der chemischen Elemente und Verbindungen zu verschaffen, sowie die Grundkenntnisse in den Naturwissenschaften aufzufrischen. Dies wird erreicht über mehrere Vorlesungen in den Fächern Anorganische und Analytische Chemie sowie je eine Einführung in die Physik und Mathematik. Im anorganisch-chemischen Praktikum AP0, das während der Vorlesungszeit nachmittags absolviert wird, werden grundlegende chemische Arbeitsweisen und Analysemethoden nahegebracht. Gerade im analytischen Teil sollten sich einige Studierende an obigen Satz erinnert fühlen – aber nicht entmutigen lassen!

In den nächsten vier Semestern steht die Lehre in den Teildisziplinen der Anorganischen, Organischen und Physikalischen Chemie im Mittelpunkt, die jeweils in mehreren Vorlesungen mit zugeordneten Übungen und Praktika erlernt werden. Spätestens hier werden Themen behandelt, die mit dem in der Schule behandelten Stoff kaum noch etwas zu tun haben, etwa ausführliche Behandlungen von Synthese, Thermodynamik, Quantenmechanik und Metallorganik. Mit dem Anspruch des Lernstoffes steigt auch die Genauigkeit des experimentellen Arbeitens und Geruchsbelästigungen halten sich spätestens im organisch-chemischen Praktikum 2  (5. Semester) in Grenzen.

Neben dem rein chemischen Lehrstoff stehen in dieser Zeit auch noch eine Vorlesung in Toxikologie sowie fachspezifische (15 ECTS) und allgemeine (5 ECTS) Schlüsselqualifikationen auf dem Stundenplan. Bei den letzten beiden besteht jedoch eine Wahlmöglichkeit. Die Schlüsselqualifikationen sind offiziell im 6. Semester eingeplant, allerdings empfiehlt es sich in den meisten Fällen, diese bereits früher zu absolvieren.

Das sechste Semester steht dann größtenteils im Zeichen der Bachelorarbeit, die ein aktuelles Forschungsthema behandelt und in einem der Arbeitskreise der Fakultät durchgeführt wird. Je nach Fachrichtung ist dabei sehr viel (Organische Chemie) bis keine (Theoretische Chemie) Laborarbeit notwendig. Zu den sechs Wochen Arbeitszeit für die Bachelorarbeit kommen noch die zwei Wochen des Vertiefungspraktikums, das im gleichen Arbeitskreis absolviert wird und zur Einführung in die Arbeitsweise dient.

Schlussendlich ist der Bachelor Chemie ein hochinteressanter Studiengang, der sich nicht nur auf die bloße Theorie beschränkt – man könnte sagen, es wird sowohl eine Wissenschaft als auch ein Handwerk erlernt.