Neuer Professor für Organische Chemie
30.03.2009Mit Jürgen Seibel konnte die Universität Würzburg einen Wissenschaftler gewinnen, von dem man neue Impulse im Bereich der Wirkstoff-Forschung erwarten darf. Er folgt Carsten Schmuck nach, der im Sommer 2008 einen Ruf an die Universität Duisburg-Essen angenommen hatte.
Nach Studium und Promotion an der Georg-August-Universität in Göttingen und einem Post-Doc-Aufenthalt im Dyson Perrins Laboratory der Universität Oxford ging Jürgen Seibel 2002 an die TU Braunschweig, an der er im Dezember 2006 habilitierte. 2007 wechselte er an das Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung. 2008 wurde er von der Dechema mit dem Jochen-Block Preis ausgezeichnet.
Man könnte Jürgen Seibel als „sweet“ Chemist bezeichnen. Seine Hauptarbeitsgebiete sind in der Bioorganischen Chemie und Chemischen Biologie von Zuckern angesiedelt. Ob Viruskrankkeiten wie Vogelgrippe H5N1 und HIV, Krebs oder Malaria – Zuckerverbindungen spielen bei einer ganzen Reihe von Krankheiten eine entscheidende Rolle. Um jedoch ihre genaue Funktion herauszufinden und etwa für die Entwicklung eines Impfstoffes zu nutzen, versucht die Arbeitsgruppe um Prof. Seibel wichtige Zuckerverbindungen aufzuspüren und im Labor nachzubauen. Durch die Untersuchung ihrer Funktionen erhofft sich die Arbeitsgruppe neuartige Medikamente gegen Krankheiten entwickeln zu können.
In der Lehre wird sich Prof. Seibel in Würzburg bereits im Sommersemester 2009 engagieren. Unter anderem wird er die Vorlesung "Bioorganische Chemie" für Studierende im Hauptstudium des auslaufenden Diplom-Studiengangs und die Nebenfach-Vorlesung "Organische Chemie für Studierende der Medizin, der Biomedizin, der Zahnmedizin und der Ingenieur- und Naturwissenschaften" halten.