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Institut für Organische Chemie

Auszeichnung für Pionierarbeit in der Nukleinsäure-Forschung

13.11.2023

Claudia Höbartner vom Institut für Organische Chemie der Uni Würzburg erhält den diesjährigen Hansen Family Award für ihre Forschung zur biomolekularen Chemie an funktionellen Nukleinsäuren.

Prof. Dr. Claudia Höbartner, Leiterin des Lehrstuhls für Organische Chemie I. (Bild: Christoph Weiss / Uni Würzburg)
Prof. Dr. Claudia Höbartner, Leiterin des Lehrstuhls für Organische Chemie I. (Bild: Christoph Weiss / Uni Würzburg)

Fast zeitgleich wurde sie - neben neun weiteren Forschenden - von der Falling Walls Foundation als "Winner" ausgezeichnet und zum renommierten fächerübergreifenden Falling Walls Science Summit 2023 nach Berlin eingeladen. Dort trug sie beim Else Kröner Fresenius Symposium for Breakthroughs in Life Sciences vor. Ihr "Winner"-Interview in englischer Sprache ist auf der Homepage der Falling Walls Foundation zu finden: falling-walls.com/discover/articles/unlocking-rnas-potential-claudia-hobartners-exploration-of-functional-nucleic-acids

Der Hansen Family Award

Mit dem Hansen Family Award prämiert die Bayer-Stiftung alle zwei Jahre führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem deutschsprachigen Raum für wegweisende Forschung in der Medizin und verwandten Disziplinen. In diesem Jahr geht die mit 75.000 Euro dotierte Auszeichnung an Prof. Claudia Höbartner von der Julius-Maximilians-Universität (JMU) in Würzburg. Dort arbeitet sie an der strukturellen und mechanistischen Charakterisierung und Anwendung funktionaler Nukleinsäuren, den sogenannten Desoxyribozymen für DNA beziehungsweise Ribozymen für RNA.

Forschung liefert neue Einsichten zur Funktion von Nukleinsäuren

„Lange Zeit wurden Nukleinsäuren nur als Moleküle zur Informationsspeicherung und -übertragung in lebenden Zellen angesehen“, heißt es in der Pressemeldung der Bayer-Stiftung zur Awardvergabe. „Mit ihren Forschungen konnte Claudia Höbartner zeigen, dass diese Moleküle aber auch bei zahlreichen biochemischen Reaktionen eine entscheidende Rolle spielen können, wie sie von enzymatischen Proteinen bekannt sind.“ Neben diesen neuen grundlegenden Erkenntnissen über die Struktur und Funktion von Nukleinsäuren habe ihre Forschung auch neue Anwendungen in der medizinischen Diagnostik und Therapie eröffnet.

Die nächsten Ziele in der Erforschung von Ribozymen sind hoch gesteckt. Claudia Höbartner möchte neue RNA-modifizierende Ribozyme finden, deren Strukturen und Mechanismen aufklären, und sie sieht großes Potential in deren Anwendung zur Veränderung der RNA-Landschaft in lebenden Zellen.

Claudia Höbartner ist seit 2017 Professorin am Institut für Organische Chemie der JMU. Für ihre Forschung und ihr wissenschaftliches Engagement wurde sie kürzlich ausgezeichnet mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Sie veröffentlicht ihre Arbeiten regelmäßig in renommierten Fachzeitschriften und ist Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina.

Kontakt

Prof. Dr. Claudia Höbartner, Inhaberin des Lehrstuhls für Organische Chemie I, Tel: +49 931 31-89693, claudia.hoebartner@uni-wuerzburg.de

Von Sebastian Hofmann

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