Supramolekulare Chemiker versammeln sich in Würzburg
13.03.2019Über 200 Teilnehmer trafen sich im Februar in Würzburg zur fünften Ausgabe der SupraChem. Neben 27 Kurzvorträgen und 111 Posterbeiträgen von deutschen und europäischen Teilnehmern gab es als Highlight drei Plenarvorträge internationaler Spitzenforscher, darunter der Chemienobelpreisträger von 2016, Sir Fraser Stoddart.
Die alle zwei Jahre stattfindende Konferenzreihe zu sämtlichen Aspekten der supramolekularen Chemie wurde 2011 in Essen von Prof. Carsten Schmuck initiiert. Nach Münster, Berlin und Aachen in den folgenden Jahren hatten für 2019 Prof. Dr. Frank Würthner, Lehrstuhlinhaber am Institut für Organische Chemie, und Dr. Florian Beuerle, Nachwuchsgruppenleiter am Zentrum für Nanosystemchemie, die Organisation der 5. SupraChem übernommen. Die im Vergleich zu den früheren Veranstaltungen noch einmal gestiegene Anzahl an Teilnehmern und eingereichten Beiträgen belegt eindrucksvoll die Stärke und Bedeutung der supramolekularen Chemie in Deutschland, so Prof. Würthner in seinen Grußworten zu Beginn der Konferenz.
In der Tradition der früheren Veranstaltungen waren mit Prof. Vivian Yam (The University of Hong Kong), Prof. Andrew Cooper (University of Liverpool) und dem Chemienobelpreisträger von 2016 Prof. Fraser Stoddart (Northwestern University, USA) wieder drei internationale Spitzenforscher für Plenarvorträge eingeladen. Ihre eindrucksvollen Präsentationen ermöglichten insbesondere dem wissenschaftlichen Nachwuchs spannende Einblicke in die Spitzenforschung. In den Kaffeepausen nutzten zahlreiche Studenten die einmalige Gelegenheit, mit einem Nobelpreisträger ins Gespräch zu kommen. Im weiteren Programm berichteten sowohl etablierte Forscher als auch hoffnungsvolle Nachwuchswissenschaftler aus ganz Deutschland und einigen angrenzenden europäischen Ländern in 27 Kurzvorträgen über ihre aktuellen Arbeiten. In sechs thematischen Blöcken wurde die gesamte Bandbreite der supramolekularen Chemie aufgezeigt. Die Teilnehmer konnten sich von der hohen Qualität dieser Forschung in Deutschland und Europa überzeugen. Die Themengebiete umfassten dabei neben supramolekularen Maschinen, metallosupramolekularen Systemen und organischen Käfigstrukturen auch anwendungsrelevante Arbeiten aus den Bereichen der Sensorik und den Polymer- und Materialwissenschaften.
In einer äußerst lebhaften Poster-Session mit 111 Beiträgen präsentierten und diskutierten die teilnehmenden Masteranden, Doktoranden und Postdocs mit großem Engagement ihre eigenen Forschungsergebnisse. Es fiel der Poster-Jury daher nicht leicht, aus den durchwegs exzellenten Präsentationen insgesamt sieben Preisträger zu bestimmen. Folgende Studenten wurden mit Büchergutscheinen von den Verlagshäusern Royal Society of Chemistry (RSC), Wiley und Springer ausgezeichnet:
Kategorie A: Koordinationsverbindungen, Wirt-Gast-Chemie und Sensorik
Meike Sapotta (Unversität Würzburg): A Water-Soluble Perylene Bisimide Cyclophane as a Molecular Probe for the Recognition of Aromatic Alkaloids
Julia Bartl (TU Kaiserslautern): A Cyclopeptide-derived Molecular Cage for Anion Encapsulation
Kategorie B: Molekulare Käfige, Schalter und Maschinen
Irene Regeni (TU Dortmund): Self-assembled [Pd2L4] coordination cages based on well-known organic dyes
Hendrik Schröder (FU Berlin): Accordion-Like Motion in Electrochemically Switchable Crown Ether/Ammonium Oligorotaxanes
Kategorie C: Supramolekulare Polymere und Materialien
Oleksandr Shyshov (Universität Ulm): Supramolecular Chemistry of all-cis Hexafluorocyclohexane and its Derivatives
Sebastian Kopp (University of Alberta, Kanada): Toward Singlet Fission: Chromophore Multiplication in Pentacene Derivatives with Adamantyl Bridges
Jonas Matern (Universität Münster): Insights into the complex self-assembly pathways of a chiral, oligophenyleneethynylene (OPE) based Pd(II) complex
In seinen Schlußworten bedankte sich Florian Beuerle bei den zahlreichen Helfern vom Lehrstuhl für Organische Chemie II und dem Zentrum für Nanosystemchemie. Unter der Leitung der Lehrstuhlsekretärin Eleonore Klaus hatten diese für eine hervorragende Organisation und einen reibungslosen Ablauf der Tagung gesorgt. Die beiden Organisatoren bedankten sich bei Frau Klaus mit einem großen Blumenstrauß für ihren großen Einsatz. Mit einem Hinweis auf die 6. Ausgabe der SupraChem, die in zwei Jahren in Mainz stattfinden wird, beendete Dr. Beuerle die Konferenz.