Tauber-Dr. Reich-Stiftung
Die Stiftung
Die gemeinnützige Tauber-Dr. Reich-Stiftung wurde im Jahr 2020 gegründet und verfolgt satzungsgemäß den Zweck der "Förderung von Wissenschaft und Forschung sowie der Erziehung, Volks- und Berufsbildung einschließlich der Studentenhilfe im Fachbereich Gynäkologie des Universitätsklinikums Würzburg sowie im Fachbereich Organische Chemie der Julius-Maximilians-Universität". Stifter sind die Eheleute Marlene Tauber und Dr. Hans Reich, deren Ehe kinderlos geblieben war und die deshalb frühzeitig beschlossen, ihr Vermögen in eine Stiftung zu überführen.
Marlene Tauber
Marlene Tauber, geboren im Jahr 1939 in Nordböhmen und von dort mit Ihren Eltern 1946 vertrieben, war Mitinhaberin eines größeren Unternehmens auf dem Gebiet Kampfmittelräumung und Systemtiefbau, was nach dem zweiten Weltkrieg eine gleichermaßen wichtige wie lukrative Aufgabe war und bis heute ist. Dieses in Würzburg 1964 gegründete Unternehmen hatte bald deutschlandweit Standorte und ist mittlwerweile europaweit und sogar in Afrika und im Nahen Osten aktiv.
Dr. Hans Reich
Hans Heiner Reich entstammt einem traditionsreichen und noch heute bestehenden Schreinereiunternehmen in Würzburg. Er studierte Chemie an der Universität Würzburg und promovierte 1973 an unserer Fakultät bei Prof. Kuball über die Polarisationspektroskopie aromatischer Kohlenwasserstoffe. Danach trat er in die BASF ein und war zuletzt Senior Vice President im internationalen Geschäftsbereich Weichmacher. Herr Dr. Reich war leidenschaftlicher Chemiker, Jäger und vor allem Würzburger. Er verstarb leider unerwartet im Jahr 2018 im Alter von 75 Jahren, was seine Frau Marlene veranlasste, noch zu Lebzeiten die Stiftung zu gründen.
Dr. Reich-Preis, Dr. Reich-Stipendium und Dr. Reich Lecture
Aus Dankbarkeit gegenüber den Stiftern und zu Ehren des verstorbenen Dr. Reich wird ein Teil der Stiftungserträge für die Finanzierung des im Jahr 2022 ins Leben gerufenen Dr. Reich-Preises verwendet. Dieser mit 1.000 EUR dotierte Preis wird vergeben an ein bis zwei Absolventen des Studiengangs Chemie, welche herausragende Studienleistungen gezeigt haben und deren Masterarbeit am Institut für Organische Chemie der Universität Würzburg angefertigt und mit der Bestnote 1,0 bewertet wurde.
Zusätzlich zum Dr. Reich-Preis werden seit dem Jahr 2023 das Dr. Reich-Stipendium und die Dr. Reich Lecture aus Stiftungsmitteln finanziert. Um das Dr. Reich-Stipendium können sich promovierte Nachwuchswissenschaftler/-innen bewerben, die aus dem Ausland an die Universität Würzburg kommen wollen und eine akademische Karriere anstreben. Es wird einmal jährlich vergeben. Die Dr. Reich Lecture wiederum soll es den Würzburger Studierenden ermöglichen, einmal jährlich eine(n) herausragende(n) Chemiker/-in aus dem Ausland vor Ort vortragen zu hören.
Preisträger und geförderte Projekte
Dr. Reich-Preis 2024
- Hanna Hoh für ihre Masterarbeit mit dem Titel N-annulated Perylene Bisimide Cyclophanes
- Fabian Fella für seine Masterarbeit mit dem Titel Synthese und Charakterisierung von Donor-Akzeptor-Dyaden mit 15N-markiertem Triarylamin-Donor zur Untersuchung der magnetfeldabhängigen Spininterkonversion
Dr. Reich Lecture 2024
- Prof. Dr. Mahesh Hariharan, Indian Institute of Science Education and Research, Thiravananthapuram, Indien, mit dem Vortrag "Greek Cross (+) Aggregate"
Dr. Reich Lecture 2023
- Prof. Dr. Ron Naaman, Weizmann Institute of Science, Rehovot, Israel, mit dem Vortrag "The Electron’s Spin and Chirality - a Miraculous Match"
Dr. Reich-Stipendium 2023/2024
- Dr. Joydip De (Indien)
Dr. Reich-Preis 2023
- Tina Jungnickel für ihre Masterarbeit mit dem Titel Synthesis of bioorthogonal ribozyme cofactors and their use for site-specific labelling of RNA
- Tobias Groß für seine Masterarbeit mit dem Titel Synthese und Charakterisierung neuartiger Donor-Akzeptor-Dyaden zur Untersuchung der magnetfeldabhängigen E-Typ Fluoreszenz
Dr. Reich-Preis 2022
- Franziska Schneider für ihre Masterarbeit mit dem Titel Fluorescent Merocyanine Dimers by Ring Closing Metathesis
- Leonard Fink für seine Masterarbeit mit dem Titel Synthese BTBT-substituierter Phthalocyanine mit Siloxan-Peripherie als organische Halbleitermaterialien